Über die ai-Gruppe 1095 in Schorndorf
Wir sind zur Zeit eine kleine Truppe
von drei Mitgliedern.
Was? wann? wo? : Zur Zeit keine Treffen wegen Corona
Wir treffen uns sporadisch um 19.45 Uhr in der Manufaktur in
Schorndorf (Hammerschlag).
(um sicher zu gehen bitte unter „Termine“ nachschauen)
Eine kurze Historie:
Amnesty international wurde 1961 in England gegründet. Die
Idee breitete sich anschließend auch nach Deutschland aus. So kam es, dass
Anfang 1969 Lehrer und Schüler am Gymnasium (damals gab es nur eines, das
spätere Max-Planck-Gymnasium) die ai-Gruppe in Schorndorf gegründet haben.
Die Initiatoren sahen „in dieser Arbeit eine der wenigen
bescheidenen Möglichkeiten [...] direkt und konkret gegen politische, rassische
ideologische Intoleranz und Ungerechtigkeit zu kämpfen. Für kritische und
politisch aufgeschlossene Schüler war dies zudem eine Chance aus der – damals
am Gymnasium weit verbreiteten – bloßen unfruchtbaren Negation des Bestehenden
zu einer sinnvollen Aktion zu kommen [..].“ Etwa 15 Schüler gehörten der Gruppe
damals an. Der Gruppe wurden, wie früher üblich, 3 Fälle zur Betreuung
zugewiesen. Ein junger Baptist aus
der damaligen Sowjetunion, ein portugiesischer Lehrer, der „subversive
Gedanken“ verbreitete“, und ein Rhodesier, der einer regierungsfeindlichen
Bürgerrechtspartei angehörte. Diese ersten Fälle repräsentierten somit den
„Ostblock“, ein NATO-Land des Westens und ein Land der dritten Welt.
Bis Ende der 70er Jahre trafen sich die Mitglieder, die fast
nur aus Schülern und Lehrern des Max-Planck-Gymnasiums bestanden, regelmäßig in
der Schule. Als Roland Sochor Gruppensprecher wurde und noch außerschulische
Mitglieder geworben wurden, fanden die Treffen bei ihm in der Wohnung statt. In
diesen Jahren wurde allmählich das Prinzip der drei Gefangenen aus den drei
politischen Blöcken aufgegeben. Stattdessen kamen neue Aufgaben auf uns zu.
Folterkampagnen, Kampagnen gegen die Todesstrafe, Öffentlichkeitsarbeit uvm.
ersetzten allmählich die traditionelle Gefangenenbetreuung. Trotzdem kümmerten
wir uns noch um Häftlinge, die aus der ehemaligen Tschechoslowakei, Bulgarien,
Syrien, Taiwan und Kuwait kamen. Zu Beginn der 80er Jahre wurden wir von
asylsuchenden Eritreern und einem Äthiopier um Hilfe gebeten, da ihnen das Asyl
wegen möglicher Unterkunft in einem „sicheren“ Drittland (hier der Sudan)
zunächst verweigert wurde.
Heute:
Die aktuellen Aufgaben
bestehen hauptsächlich aus Teilnahmen an Kampagnen und Aktionen, die
deutschlandweit oder auch weltweit durchgeführt werden, sowie aus
Öffentlichkeitsarbeit.
Schließlich muss eine
Organisation auch auf sicherem Grund stehen, und deshalb suchen wir immer auch
Spender und vor allem auch aktive neue
Mitglieder.
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Die Zitate entstammen einer Broschüre, die von unserer Gruppe
Anfang der 70er Jahre herausgegeben wurde.